Die Kinder von heute sind unsere User von morgen. In nur sechs Jahren werden die heute 12-Jährigen Auto fahren, Verträge unterzeichnen und Kaufentscheidungen fällen. Ihre Meinung sagen sie heute schon – im Internet. Kaum eine Generation war jemals so neugierig, so aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien und so medienkompetent. Was bedeutet das für die Kommunikatoren von heute? Wie müssen wir unsere journalistischen Artikel crossmedial gestalten, unsere Marke digital platzieren und wie erreichen wir den „User 2020“?
Bei meinem Vortrag beim PR-Stammtisch am 7. August in Hamburg ging es um dieses Thema und die Frage, wie sich Unternehmen und Marken heute in ihrer Kommunikation positionieren können, um im nächsten Jahrzehnt nicht abgehängt zu werden.

Hier das Management Summary der To Dos für Kommunikatoren:
- Auf Augenhöhe kommunizieren. Keine Generation zuvor war so medienkompetent und so reputationsaktiv, wie diese. Die User 2020 können Videos konvertieren, bauen sich eine eigene Online-Identität auf und erkennen Marketingsprech intuitiv. Nur wer authentisch, ehrlich und wirklich so kommuniziert, dass ein Gespräch entsteht, wird gehört. Kommunikative Einbahnstraßen werden geschlossen.
- Darüber reden und lesen und Videos und Pics anschauen gehört zum Produktnutzen. Über den neuen Lieblingskauf auf facebook zu sprechen, Kundenservice im Direktchat individuell zu gestalten und Tutorials auf youTube bereitzustellen gehört schon heute bei den Top-Marken zum Kommunikationsstandard. Gerade komplexe Produkte und Statussymbole kommen ohne Kommunikation vor und nach dem Kauf nicht mehr aus. Wer den User nach dem Zahlvorgang allein lässt, steht bald selbst solo da.
- Verantwortung übernehmen. Im Internet ist jede Information immer nur einen Klick entfernt. Viele der neuen User sind recherchestark und engagiert. Daher reicht es nicht mehr aus, eine Pressemappe über die Herstellungsbedingungen meines Produkts zu entwerfen oder erst in der Krisen-PR an potenzielle Problemfälle im eigenen Produktionsprozess zu denken. Das Internet macht alles transparent, und gerade versteckte schwarze Schafe sind der Auslöser für Shitstorms und mediale Skandalierungen. Das innovative Unternehmen 2020 organisiert sich nicht nur marktorientiert, sondern kommunikationsorientiert – und übernimmt echte Verantwortung. Von der Produktion bis zur Entsorgung wird die Kommunikation zu den getroffenen Entscheidungen und Marktabhängigkeiten zur Corporate Responsibility. Der User 2020 erwartet von „seinen Marken“ echte Freundschaft und echte Verantwortung ohne Geschwafel.
Diese Hypothesen habe ich aus verschiedenen Studienergebnissen entwickelt und aus persönlichen Erfahrungen in qualitativen Interviews mit „der Zielgruppe“ – mehr zu den Hintergründen folgt hier im Blog. Stay tuned!
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